Die Zahl der Patienten mit Essstörungen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. An unserem spezialisierten Haus sehen wir bereits Kinder im Alter von 10 Jahren mit Krankheitsbildern wie der Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa. Man geht davon aus, dass 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung, v.a. der jungen Mädchen und Frauen im Risikoalter zwischen 15 und 35 Jahren an solch einer Essstörung leiden.
Noch stärker verbreitet ist das krankhafte Übergewicht, die sogenannte Adipositas. Hier sind im Schnitt 10-15% der Erwachsenen und 5-8% der Kinder und Jugendlichen betroffen.
Gründe für den starken Anstieg dieser psychosomatischen Erkrankungen über die letzten Jahrzehnte und vor allem auch nochmals über den Verlauf der Corona-Pandemie könnten beispielsweise in Isolation und Vereinsamung liegen. Bei der Ursachenforschung stoßen Ärzte und Therapeuten u. a. immer wieder auf Schwierigkeiten in der Beziehungsfähigkeit der Patienten. Gleichzeitig sollte so weit wie möglich die Autonomie der Betroffenen gewahrt werden.
Darüber und über noch viele weitere Aspekte sprechen mehr als 100 Fachleute aus der Region beim Symposium „Essstörungen und deren zeitgemäße Behandlung“ unserer Kliniken für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und für Kinder-und Jugendpsychiatrie-, Psychotherapie- und Psychosomatik.
Wichtig für Betroffene und deren Angehörige ist der offene Umgang mit der Krankheit und die möglichst frühe Inanspruchnahme professioneller Hilfe, bevor die Folgen einer Essstörung zur Gefahr für das eigene Leben werden. Erste Anlaufstelle sind der Hausarzt oder der Kinderarzt, der an die Fachkollegen hier im Krankenhaus überweist.
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