Am 30. April 2025 lud das Gefäßzentrum des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara zu einer Hybrid-Fortbildung mit dem Titel „Das infrarenale Bauchaortenaneurysma – Update 2025“ ein. Die Veranstaltung richtete sich an Haus- und Fachärztinnen sowie -ärzte und bot eine umfassende Übersicht über Ätiologie, Diagnostik, Therapie und Nachsorge dieses potenziell lebensbedrohlichen Krankheitsbildes.
Zu Beginn standen die bekannten Risikofaktoren wie Nikotinabusus, Hypertonie und familiäre Disposition im Fokus. Anhand aktueller Daten wurde diskutiert, dass Männer ab 65 Jahren im Rahmen etablierter Ultraschall-Screenings zu beobachten sind – ergänzt durch ein erweitertes Monitoring bei Patienten mit peripherer Arteriosklerose oder positivem Familienscreening. Entscheidend für die elektive Intervention bleibt ein Aneurysmadurchmesser von 5,5 cm oder ein jährliches Wachstum von mehr als 0,5 cm.
Im Anschluss wurde die radiologische Diagnostik vertieft: Die kontrastverstärkte CT-Angiographie bestätigt sich weiterhin als Goldstandard, während die MR-Angiographie bei Niereninsuffizienz ohne Kontrastmittel auskommt. Ein Highlight der Fortbildung war die Gegenüberstellung der offenen Aortenprothese und der endovaskulären Therapie (EVAR). Erstere überzeugt durch langfristige Stabilität bei komplexen anatomischen Verhältnissen, während EVAR mit geringerer perioperativer Morbidität und rascherer Mobilisation punktet.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Endoleaks nach EVAR: Typ I und III erfordern zeitnahe Interventionen, während Typ II in ausgewählten Fällen zunächst konservativ beobachtet werden kann. Abschließend stellten die Referenten einen strukturierten Nachsorgeplan vor, der post-EVAR-Kontrollen nach einem, sechs und zwölf Monaten mit anschließenden Jahresintervallen empfiehlt. Für offene Eingriffe gelten Nachuntersuchungen nach drei und zwölf Monaten sowie alle zwei Jahre.
Den Abschluss bildeten praxisorientierte Hands-On-Sessions zur Ultraschalldiagnostik, in denen die Teilnehmenden ihre Fähigkeit zur exakten Aortenvermessung vertiefen konnten. Insgesamt bot die Veranstaltung eine gelungene Mischung aus evidenzbasiertem Wissen, interaktiven Demonstrationen und angeregtem fachlichem Austausch.
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