Die größte Geburtsklinik in Sachsen-Anhalt führt ein neues, kostenfreies Angebot für Mütter ein: das Bondingbad. Das Ritual, das die Mutter-Kind-Bindung nach einer belastenden Geburt stärken soll, wird als Teil der Wochenbettbetreuung angeboten, wenn die Hebammen im Rahmen des „Geburts-Nachgesprächs“ einen Bedarf feststellen.
Das Geburts-Nachgespräch wurde erst im Mai 2025 mit dem Deutschen Hebammenpreis ausgezeichnet. Seit 2023 führt das Team der Geburtshilfe bereits am Tag nach der Entbindung strukturierte Gespräche mit den Müttern, um den Geburtsverlauf aufzuarbeiten. Das Bondingbad ist eine innovative Ergänzung zu diesem preisgekrönten Programm und unterstreicht den Anspruch der Klinik, neue Maßstäbe in der ganzheitlichen und traumasensiblen Geburtshilfe zu setzen.
„Eine Geburt ist ein lebensprägendes Ereignis, das leider nicht immer so verläuft, wie man es sich wünscht“, erklärt Kathrin Eichhorn, Leitende Hebamme am EKBK. „Manchmal sind Geburten schmerzhaft oder traumatisch oder medizinische Gründe machen eine Trennung von Mutter und Kind notwendig. Das kann die Bindung zwischen Mutter und Kind von Anfang an belasten und stressbedingte Symptome wie Stillprobleme oder erhöhte Unruhe beim Kind können die Folgen sein. Mit dem Bondingbad möchten wir Müttern und ihren Babys die Chance geben, eine neue, positive Erfahrung miteinander zu erleben und dadurch das verlorene ‚Ankommen in dieser Welt‘ nachzuholen. Es ist ein weiterer Baustein in unserer traumasensiblen Arbeit.“
Das Bondingbad, auch als „Babyheilbad“ bekannt, ist ein nachgelagertes Ritual, bei dem das Baby im warmen Wasser gebadet und anschließend nass und nackt auf die Brust der Mutter gelegt wird. Der intensive Haut-an-Haut-Kontakt fördert die Ausschüttung des Bindungshormons Oxytocin bei der Mutter, welches hilft, negative neuronale Verknüpfungen, die durch das Geburtstrauma entstanden sind, zu überschreiben. Das Ritual dient als therapeutische Reparaturmaßnahme, die Müttern und Kindern eine „zweite Geburt“ ermöglicht.
Im Gegensatz zum sofortigen Bonding direkt nach der Geburt ist das Bondingbad eine gezielte Intervention, um einen negativen Kreislauf zu durchbrechen und eine neue Grundlage für eine gesunde Mutter-Kind-Beziehung zu schaffen.
Die Klinik für Geburtshilfe am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara setzt sich seit Jahren für eine moderne und individuelle Geburtshilfe ein. Die Auszeichnung als erste Klinik für Geburtshilfe in Deutschland mit dem Qualitätssiegel HKS+, die Veranstaltung von Hebammenkolloquien sowie die Etablierung des „Geburts-Nachgesprächs“ zeigen das umfassende Engagement des Hauses. Das neue, kostenfreie Bondingbad-Angebot unterstreicht einmal mehr die Innovationskraft der Klinik in der ganzheitlichen Betreuung von Müttern, Kindern und Familien.
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