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125 Jahre "St. Elisabeth Krankenhaus"

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125 Jahre "St. Elisabeth Krankenhaus"
Ansicht des St. Elisabeth Krankenhauses in der Mauerstraße Halle von 1897 und 2022 - heute ist das Krankenhaus fast 10 Mal so groß.
125 Jahre "St. Elisabeth Krankenhaus"
Einladung zur Eröffnung des Krankenhauses am 8. September 1897
125 Jahre "St. Elisabeth Krankenhaus"
Kartenausschnitt aus Halle um 1900

Heute vor 125 Jahren, am 8. September 1897, wurde das "St. Elisabeth Krankenhaus" in der Mauerstraße in Halle mit 75 Betten eröffnet. Heute stehen mehr als 600 Betten für stationäre Patienten bereit. Wir nehmen Sie mit auf eine kleine Zeitreise in das damalige Halle und die Geschichte unseres Krankenhauses. 

Der Ursprung unseres Krankenhauses liegt in der Ankunft dreier Ordensschwestern von der hl. Elisabeth am 31. Januar 1891. Die Schwestern M. Jucunda, Iolentina Pietsch und Mildwida Krause mieteten bei Schneidermeister Ochsenknecht im Graseweg 17 eine Wohnung im Dachgeschoss und arbeiten zunächst in der ambulanten Krankenpflege. 

Zu dieser Zeit im deutschen Kaiserreich gab es in unserer Stadt einen starken wirtschaftlichen Aufschwung und eine wachsende Einwohnerzahl. Innerhalb von 10 Jahren stieg die Zahl um 50% auf 156.000 um 1900. Die Schattenseite der aufstrebenden Industrie waren bei einfachen Leuten häufig soziales Elend, Armut und Krankheit, besonders auch unter den Kindern. Die Eltern waren meist 10-12 Stunden arbeiten, an Urlaub war nicht zu denken. Die ganze Familie wohnte meist nur in einem Raum ohne eigene Toilette. Die Ordensschwestern haben viel Leid gesehen. 

Am 5. Dezember 1893 legten sie den Grundstein für den Bau eines Kinder- und Säuglingsheims, um "unmündigen, verlassenen Kindern einen möglichst vollkommenen Ersatz für die denselben mangelnde mütterliche Pflege zu bieten". 

Man musste zunächst Geld sammeln und fand Unterstützung bei der kleinen katholischen Gemeinde und dem von Pfarrer Dr. Woker im Jahre 1890 gegründeten "Verein zur Pflege der Armen, Kranken, Witwen und Waisen". Im Namen dieses caritativen Vereins sind die Kinder zwar an letzter Stelle genannt, in erster Linie aber hatte man die klare Absicht, ein Kinderkrankenhaus zu bauen. Das ältere Kinderkrankenhaus der Diakonie konnte den Bedarf nicht decken. 

Am 28. Oktober 1894 wurde das "Elisabeth-Haus" in der Mauerstraße 10 durch Pfarrer Woker geweiht, im Januar 1895 wird das erste Mädchen in Pflege genommen. "Im dritten Stocke waren die Säuglinge, 24 an der Zahl, anfangs sämtlich in einem großen Saale vereinigt". Später war für 43 Kinder Platz. "Viele waren Findelkindern gleich, die Mütter, oft Dienstmädchen, legten sie zur Pflege vor die Tür. Viele weinten tagelang, und alles Trösten wollte nicht helfen..."

Es handelte sich um ein Kinderkrankenhaus, das von Beginn an ärztlich geleitet wurde. Wie seinerzeit in Deutschland üblich, befanden sich auch ein Kinderheim, eine Spielschule (Kindergarten) und ein Schwesternwohnheim unter dem gleichen Dach. Der langjährig hier tätige Arzt, Herr Dr. A. Klautsch, hat über diese Anfangszeit der klinischen Kinderheilkunde eine erschütternde Bilanz hinterlassen. Er berichtet, dass die Kinder vor allem an Durchfallerkrankungen und Ernährungsstörungen litten und die Sterblichkeit im Kinderkrankenhaus damals bei 39% lag. Aus ärztlicher Sicht argumentiert er, dass man die Behandlung bei diesen Erkrankungen nur verbessern könne, wenn man von der Massenpflege zur Einzelpflege überginge und bessere hygienische Verhältnisse im Krankenhaus schaffe. Diese pädiatrisch anmutende Forderung, den Facharzt für Kinderheilkunde gab es damals noch nicht, verband sich mit der Absicht der grauen Schwestern, auch ein Krankenhaus für die "Aufnahme alter Leute" zu bauen.

Am 20. Mai 1896 wurde die Kirche St. Franziskus und St. Elisabeth in der Mauerstraße 13 fertiggestellt. Zwischen Kirche und Elisabeth-Haus sollte eine Gaststätte gebaut werden, wogegen sich Pfarrer Christian Schwermer erfolgreich zur Wehr setzte. Am 24. September 1896 wurde an dieser Stelle der Grundstein des Krankenhauses gelegt. Darin wurden auch Aufzeichnungen der Schwestern beigelegt, hier heißt es u. a.: "Mögen hier für alle Zukunft die Kranken Genesung finden. Möge in diesem Hause niemand sterben, der nicht mit Gott ausgesöhnt ist; mögen Eifersucht und Neid übelwollender Feinde der katholischen Sache verstummen im Angesichte der Wohltaten, die hier gespendet werden, mögen sie die guten Werke der edlen Schwestern sehen und den Vater preisen, der im Himmel ist."

Nach nicht einmal einem Jahr Bauzeit wird vor 125 Jahren, am 8. September 1897, das Krankenhaus in der Mauerstraße mit 75 Betten eingeweiht. Der General-Anzeiger für Halle und den Saalkreis vom 9. September 1897 schreibt dazu: "Um 10 Uhr versammelten sich die geladenen Gäste in dem schönen chirurgischen Krankensaale, wo alsdann durch Herrn Geistlichen Rath Augustin aus Breslau die Übergabe des Hauses an die Herren Aerzte Dr. med. Aldehoff und Prof. Dr. Frhr. v. Mering sowie an die Pflegeschwestern erfolgte. 

Der Betrieb des Krankenhauses begann am 19. September mit 10 Patienten - bis zum Ende des Jahres wurden 85 Patienten aufgenommen.

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