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Blut - Der Saft des Lebens?

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Blut - Der Saft des Lebens?

Die 24/7 Verfügbarkeit von Blutkonserven aller Blutgruppen ist für ein Krankenhaus mit unserem Versorgungsauftrag eine unabdingbare Voraussetzung. Am Anfang dieser ausgefeilten Logistikkette steht jedoch die Blutspende. Ohne Blutspende keine Transfusion. Damit sind wir auch schon bei einem ganz aktuellen Problem. Aus einer Vielzahl von Gründen ist ein Erhythrozytenkonzentrat heute immer mehr eine begrenzte Ressource. Restriktive Zulassungen zur Spende, veränderte Bevölkerungsstruktur mit einerseits höheren Bedarf und andererseits sinkende Spendenaufkommen machen die stabile Versorgung von Jahr zu Jahr schwieriger. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass der in Deutschland grundsätzliche Ausschluss von homosexuellen Männern als Blutspender nicht mehr zeitgemäß und diskriminierend ist und aus meiner Sicht abgeschafft werden sollte.

In der Medizin haben wir uns bereits seit einigen Jahren auf die veränderte Versorgungslage eingestellt. Allerdings geht es dabei nicht darum, Blutkonserven aus Kostengründen einzusparen sondern nur darum, nicht notwendige Transfusionen zu vermeiden. So sind beispielsweise operative Techniken so verfeinert worden, dass der bis dahin übliche durchschnittliche Blutverlust bei bestimmten Operationen stark vermindert werden konnte. Weiterhin haben wir Ärzte gelernt, dass unsere Patienten viel seltener als bislang angenommen transfundiert werden müssen. Die Faustregel von vor 6 Jahren, ab einem HB von <5mmol/l zu transfundieren, ist längst obsolet. Im Gegenteil mussten wir erkennen, dass unnötige bzw. großzügig indizierte Transfusionen vielen Patienten auch schaden können. Große Studien mit hunderttausenden von Patienten haben die Nachteile dieser Vorgehensweise an den Tag gebracht: Höhere Komplikationsraten (Thrombosen, Herzinfarkte, Wundheilungsstörungen, Pneumonien) sowie eine höhere Sterblichkeit als bei Patienten, die eher restriktiv mit Bluttransfusionen behandelt wurden. Die Zeiten, in denen wir noch annehmen konnten, dass eine unnötige Transfusion keinen Schaden anrichtet, sind definitiv vorbei. Daher gehört es heute zur ärztlichen Sorgfaltspflicht, unnötige Transfusionen zu vermeiden. Bei Patienten mit einem HB-Wert um die 5 mmol/l braucht man bereits gute Gründe für eine Transfusion. Bei Patienten mit einem HB <4 mmol/l benötigt man hingegen besonders gute Gründe, nicht zu transfundieren.

Unmittelbar lebensrettend und völlig alternativlos ist die Bluttransfusion nur bei zwei Krankheitsbildern: Beim Schweren Blutungsschock und bei der Austauschtransfusion beim schweren Ikterus des Neugeborenen. Alle anderen Indikationen einer Bluttransfusion sind mehr oder weniger relativ. Doch genau in der Abschätzung der Notwendigkeit liegt das Problem.

Eines muss noch einmal unterstrichen werden: Es geht nicht um Einsparungen bei den Kosten der Transfusionen. Diese liegen ohnehin hauptsächlich in den notwendigen Vorhaltungen des Laborpersonals und der zur Transfusion notwendigen Infrastruktur. Es geht vor allem darum, unnötige Transfusionen zu vermeiden und die begrenzte Ressource von Spenderblut verantwortungsvoll zu nutzen.

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14. Juni ist Weltblutspendetag. Nächster Termin zur Blutspende im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara ist der 25. Juli.

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